Energieeffizientes Bauen
Mit der Verabschiedung des Klimaschutzplans hat Deutschland im Jahr 2016 als eines der ersten Länder einen Umsetzungsplan zur Erreichung der im Pariser Abkommen vereinbarten Klimaziele vorgelegt. Das ambitionierte Ziel der Bundesregierung sieht vor, bis 2050 klimaneutral zu sein.
Der Gebäudesektor hat für die Realisierung dieses Ziels eine große Relevanz, denn in Deutschland gibt es rund 21 Mio. Gebäude, auf die rund 35 % des Energiebedarfs und 30 % der Treibhausgasemissionen entfallen. Gleichzeitig bedeutet dies, dass das Einsparpotential im Gebäudesektor hoch und somit ein zentraler Hebel zur Erreichung der Klimaziele ist. Um diese Ziele zu erreichen, braucht es energieeffizientere Gebäude und einen höheren Anteil erneuerbarer Energien an deren Wärme- und Energieverbrauch. Dafür müssen die am Planungs- und Bauprozess beteiligten Akteure von den Architekt:innen und Projektentwickler:innen über die ausführenden Handwerksfirmen bis zu den Nutzer:innen betrachtet und aktiviert werden.
Trotz des großen technischen Fortschritts und zahlreicher Innovationen im Bausektor scheitert die Umsetzung energieeffizienter Gebäude häufig und gefährdet das Erreichen der Klimaschutzziele. Das Zwischenziel der Bundesregierung, eine Treibhausgasreduktion im deutschen Gebäudesektor bis 2020 von mindestens 66 % gegenüber dem Referenzjahr 1990 zu erzielen, wurde bereits verfehlt. Um die zukünftigen Ziele zu erreichen, gilt es die Umsetzung für alle Beteiligten zu optimieren und bestehende Hemmnisse zu verringern.
Im Rahmen des Forschungsbereichs Energieeffizientes Bauen sollen die vielfältigen nicht-technischen Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen auf die Umsetzung von energieeffizienten Gebäuden untersucht werden. Dazu zählen neben der Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen auch Investitionsanreize durch Regularien sowie gesetzliche Vorgaben. Zudem soll im Rahmen der Forschung die Akzeptanz für die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung von Gebäuden bei den beteiligten Akteuren untersucht werden. Ebenso soll betrachtet werden, wie diese durch Partizipation erhöht werden kann. Anhand dieser Untersuchung sollen Umsetzungshemmnisse und Optimierungspotentiale erkannt werden. Aus diesen werden im Weiteren Handlungsempfehlungen für eine verstärkte Umsetzung von energieeffizienten Bauten abgeleitet, um so die Erreichung der Klimaziele zu fördern.
Bearbeiterin: Lisa von Wittenhorst, M.Sc. RWTH